Zeig mir “DIE” Nackenübung

Ich werde oft gefragt: Kannst du mir eine gute Übung für den Nacken zeigen?
Und da komme ich schon etwas ins Schwitzen, denn DIE  Übung für den Nacken gibt es nicht!
Alles hängt im Körper miteinander zusammen.
Das bedeutet, geht es dem Nacken schlecht, so wird sehr wahrscheinlich die Bauch- und Rückenmuskulatur ihre besten Tage schon hinter sich haben .

Die gute Nachricht ist, mit einem ganzheitlichen Training kann man etwas gegen deine Nackenschmerzen tun und stärkt zusätzlich deine Haltemuskulatur, was dich wiederum längerfristig fit hält und Schmerzen vorbeugt.

Gehen wir noch einmal zurück zu der Situation, dass alles im Körper miteinander zusammenhängt.
Ich gebe dir da kurz ein anatomisches Update.
Das Becken ist unser Zentrum. Darauf aufgebaut ist unsere Wirbelsäule mit dem Brustkorb. Auf dem Brustkorb aufgesetzt, sitzen die  Schulterblätter, die Schulterblätter treffen auf den Schulterkopf mit dem Oberarm, darauf folgt das Ellbogengelenkt mit dem Unterarm, das Handgelenkt mit den Handballen und Fingern. Oben auf der Wirbelsäule thront unser Kopf.
Am Becken angehängt sind unsere Hüften mit den Oberschenkeln, dann folgen die Kniegelenke mit den Unterschenkeln und unser Kontakt zum Boden bilden die Fussgelenke mit den Füssen.

Ich gebe dir nun ein Beispiel, damit du dir anhand einer Bewegung das Zusammenspiel des gesamten Körpers vorstellen kannst.
Machen wir beim Gehen einen Schritt , der trifft der Fuss auf dem Boden auf, dies gibt eine Information über die Beine, zum Becken, die Wirbelsäule hoch bis zu deinem Schädel.
Damit diese Information einwandfrei durchlaufen kann, müssen sich alle Gelenke frei bewegen können. Wenn dies der Fall ist, dann arbeiten auch die dazugehörigen Muskeln einwandfrei.
Hat es aber auf dem Weg zwischen Fuss und Schädel ein Ungleichgewicht. Das können Blockaden oder Muskelverspannungen sein, dann ist die Information gestört.
Wenn das Weiterleiten der Information gestört ist, versucht der Körper die Information über Umwege doch irgendwie weiterzuleiten. Diese Umwege nennen wir Therapeut:innen Kompensationen.
Das gute an den Kompensationen ist, dass die Information trotz Hindernissen (Blockade, Muskelverspannungen) zum Ziel gelangt und die Bewegung (das Gehen) möglich ist. Das schlechte an diesen Kompansationsmechanismen ist, dass sich dein Körper ein “schlechtes” Bewegungsmuster angwöhnt, dass die Blockaden und Muskelverspannungen begünstigt.

Zurück zur Nackenübung.
Jetzt weisst du, dass es bei deinem Nackenproblem wahrscheinlich nicht “nur” um den Nacken geht, sondern je nachdem noch ein paar Elemente mehr involviert sind. Deshalb wirst du von mir auch keine alleinstehende Nackenübung erhalten, da dein ganzer Körper mitbetroffen ist.

Das ist der Grund, warum ich meine Kund:innen ganzheitlich therapiere und mit ihnen ganzheitlich trainiere.
Denn nur wenn wir alle Blockaden und Verspannungen gelöst haben (durch die FOI) können wir die negativ beeinflusste Muskulatur erreichen und wieder gezielt aufbauen.
Wie du jetzt weisst, ist in unserem Beispiel, die in mitleidenschaft geratene Muskulatur eben nicht nur die Nackenmuskulatur, sonder meistens auch die Beckenboden und Rumpfmuskulatur (Rücken- und Bauchmuskulatur).
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Beitrag ein Verständis dafür geben, wie alles im Körper miteinander zusammenhängt.
Möchtest du wissen, wie das ganz konkret bei dir ausschaut, dann besuche uns in der Praxis und wir schauen das sehr gerne mit dir an.